Nachhaltige Ausflüge gestalten und kompensieren
Wie lässt sich das Bedürfnis nach Reisen und Entdecken mit den aktuellen Herausforderungen des Klimawandels vereinbaren?
Kaum ein Thema ist so aktuell und dringlich wie der Klimawandel. Nicht nur in tropischen und ärmeren Ländern sind die Veränderungen durch den Klimawandel deutlich spürbar, auch um uns herum verändert sich Mutternatur sichtbar und hinterlässt uns heiße, trockene Sommer und warme Winter.
Die Treiber des Klimawandels sind sehr vielseitig und dazu gehören große Industrien, allerdings auch das Verhalten eines jeden Einzelnen. Der Tourismus ist kein gar nicht so irrelevant: „Der Anteil der Treibhausgas-Emissionen, die durch den weltweiten Tourismus verursacht werden, wird derzeit auf 8 % geschätzt – mit steigender Tendenz“ so dem Themenpapier des Umweltministeriums von 2019[1] zu entnehmen. Große Faktoren sind die An- und Abreise, sowie die Mobilität vor Ort, also wie bewege ich mich vor Ort zum Beispiel zu Ausflugszielen und Restaurants fort?
Ausflüge und das Reisen generell sind für uns jedoch ein wichtiger Ausgleich zu einem hektischen Alltag, es bildet und lässt uns einfach gut fühlen. Kleine Auszeiten am Wochenende sind ebenso wichtig wie das Abschalten über einen längeren Zeitraum.
Wie lassen sich also diese beiden Seiten miteinander vereinbaren?
Nachhaltige Ausflüge gestalten
Wie nachhaltig eine Reise oder ein Ausflug ist, wird häufig über den CO₂-Fußabdruck dargestellt. Der CO₂-Fußabdruck ist ein Maß, mit dem die Negativeinflüsse auf das Klima in Kohlenstoffdioxid-Emissionen gemessen werden. Das kann sich auf den Kauf von Produkten, Reisen, Wohnen, Ernährung, etc. beziehen. Für einen klimaschützenden Lebensstil liegt der Richtwert etwa bei 2 Tonnen pro Person im Jahr. Laut dem Umweltbundesamt[2] verbrauchen wir in Deutschland im Schnitt 11,2 Tonnen in CO₂-Äquivalenten pro Jahr. Davon sind ca. 1/4[3] auf Reisen und Freizeitaktivitäten zurückzuführen.

Besonders nachhaltige Ausflüge sind Rad- oder Wanderreisen mit Startpunkt ab der eigenen Haustüre. Doch mal ehrlich, der Radius ist dadurch schon sehr eingeschränkt. Startet man die Touren von weiter weg und nutzt den ÖPNV dorthin, hat man immer noch einen sehr nachhaltigen Ausflug. Nun ist Wandern oder Radfahren jeweils eine sehr schöne und gesunde Aktivität, deckt jedoch nur einen bestimmten Interessensbereich ab.
Das Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bietet dennoch vor Auto, Schiff und Flugzeug die beste Möglichkeit nachhaltige Ausflüge zu unternehmen. Auch hier sind Hybridlösungen (mit dem Auto zum Bahnhof) oft besser, als die gesamte Strecke mit dem Auto zu fahren.
Bei den Ausflügen von happy trips findest du jeweils die Menge, die du an CO₂ einsparst, wenn du statt des Autos, den ÖPNV nutzt. Dabei erhältst du einen Richtwert, da die Faktoren für einen genauen Vergleich (beispielsweise wie viele Personen sitzen im Auto) individuell ergeben.
Für eine genaue Berechnung nutze den Fußabdruckrechner der Technischen Universität Graz. Damit kannst du den CO₂-Ausstoß deines Ausflugs und deiner Reise berechnen. Gib die verschiedenen Parameter und Faktoren in die Eingabemaske ein und lass dir deinen persönlichen, individuellen CO₂-Fußabdruck für deine Reise oder Ausflug errechnen:
Natürlich sind Ausflüge mit dem ÖPNV nicht 100%ig nachhaltig, da dennoch CO₂ ausgestoßen wird, doch lässt sich der Ausstoß von Treibhausgasen dadurch deutlich reduzieren.
Den Fußabdruck ausgleichen
Bei fast jedem nachhaltigen Ausflug entsteht trotzdem (etwas) CO₂ und das sprengt in der Regel weiter unser Kontingent.

Atmosfair oder MyClimate haben es sich zur Aufgabe gemacht, ausgestoßenes CO₂ zu kompensieren. Hierfür kannst du auf den jeweiligen Seiten deinen CO₂ Ausstoß umrechnen lassen und entsprechend ausgleichen.
Mit dem Geld werden Aufforstungsprojekte finanziert, die entsprechend Bäume pflanzen, die das CO₂ wieder binden. Weiter werden Projekte zur klimafreundlichen Energiegewinnung gefördert, worunter die Erzeugung von Energie durch Strom-, Wind- oder Wasserkraft fällt. Auch in die Bildung zum Klimawandel wird investiert, oder in den Aufbau von Infrastruktur und Arbeitsplätzen. Die Empfehlung des Umweltbundesamts ist es, Projekte mit dem Siegel „Gold Standard“ auszuwählen.
Wichtig: Ein Kompensieren ist nicht das Gleiche wie ein Nicht-Produzieren von Treibhausgasen. Und ein „Freikaufen“, löst nicht unsere Klimakrise. Je bewusster und nachhaltiger du deinen Ausflug und deine Reise gestaltest, desto besser für Mensch und Klima!
Hast du noch Tipps, wie sich Ausflüge nachhaltiger gestalten oder kompensieren lassen? Dann sende uns eine Nachricht: